Banken stehen vor verschiedenen Herausforderungen im Umgang mit jüngeren Generationen, um deren Kundenbindung nicht zu verlieren. Eine zentrale Herausforderung besteht darin, die Erwartungen und Bedürfnisse der Millennials und der Generation Z zu verstehen und darauf einzugehen. Diese jüngeren Zielgruppen bevorzugen oft digitale Bankdienstleistungen und erwarten eine nahtlose, benutzerfreundliche Online-Erfahrung. Die Banken müssen daher in innovative Technologien investieren, mobile Anwendungen entwickeln und digitale Kanäle optimieren. Gleichzeitig ist es wichtig, vertrauensbildende Maßnahmen zu implementieren, da Datenschutz und Sicherheit für junge Kunden von besonderer Bedeutung sind. Eine weitere Herausforderung liegt in der Anpassung von Produkten und Dienstleistungen, um den Bedürfnissen einer Generation gerecht zu werden, die oft flexiblere, personalisierte und ethisch ausgerichtete Finanzlösungen sucht. Durch eine proaktive Auseinandersetzung mit diesen Herausforderungen können Banken erfolgreich eine langfristige Bindung zu jüngeren Generationen aufbauen und ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Finanzmarkt stärken.
Die Einführung eines digitalen Euros bietet vielfältige Perspektiven für die Finanzindustrie, die sich auf verschiedene Bereiche erstrecken. Im Alltag ermöglicht die digitale Währung eine reibungslosere Abwicklung von alltäglichen Transaktionen, indem sie schnellere und kostengünstigere Zahlungen ermöglicht. Im Retail- und Business-Bereich eröffnen sich neue Chancen für Banken und Finanzinstitute, innovative Finanzdienstleistungen auf Basis des digitalen Euros anzubieten. Dies könnte die Entwicklung von digitalen Asset-Verwaltungslösungen und maßgeschneiderten Finanzprodukten fördern. Gleichzeitig könnten die niedrigeren Transaktionskosten und die gesteigerte Effizienz die Finanzdienstleistungen zugänglicher machen, was die finanzielle Inklusion fördert. Im Kontext des Commercial Bank Money Token ergeben sich zusätzliche Möglichkeiten für die Tokenisierung von Vermögenswerten und die Schaffung neuer Finanzinstrumente. Die erfolgreiche Integration des digitalen Euros erfordert jedoch eine sorgfältige Regulierung, um die Stabilität des Finanzsystems zu gewährleisten und Risiken zu minimieren. Insgesamt eröffnet der digitale Euro in den Bereichen Alltag, Retail und Business sowie im Commercial Bank Money Token innovative Wege für die Finanzindustrie, ihre Dienstleistungen zu optimieren und neue Märkte zu erschließen.
Sustainability – Next Level. The „next big thing” im Bankensektor?
Kapital ist ein machtvolles Instrument im Einsatz für eine nachhaltigere Welt. Der Finanzindustrie wird zunehmend klar, dass sie hier eine zentrale Rolle spielt. Denn je nachdem wohin die Finanzströme fließen, werden sie entweder Teil der Probleme unserer Zeit oder Teil der Lösungen. Nachhaltigkeit ist für Banken nicht länger ein „Nice-to-have“, sondern ein „Must-have“ geworden. Finanzentscheidungen bilden die Basis bei der Transformation zu Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft. Denn eine Ökonomie kann nur dauerhaft funktionieren, wenn Umwelt und Lebensgrundlagen intakt bleiben. Banken können dabei weit mehr tun, als nur selbst nachhaltiger zu werden. Als Solutions-Provider können sie verstärkt Start-ups und lösungsorientierte Unternehmen gezielt fördern, Nachhaltigkeit voranzutreiben – sei es durch Investments, Finanzprodukte, Vermittlung von Kunden oder spezifische Beratung.
1. Technologie: Auch AI und Big Data unterstützen Banken in diesem Bereich vermehrt. Durch ESG-Screenings von Investments kann KI helfen, Kapitalströme in nachhaltige Projekte zu lenken. Die gezielte Entwicklung von innovativen und AI-optimierten Finanzprodukten wie etwa grüne Anleihen oder ESG-orientierte Investmentfonds werden in einem wachsenden Maß Anleger überzeugen. So können Banken vermehrt ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und konkrete Innovationen für mehr Nachhaltigkeit realisieren.
2. Baufinanzierung: Im Bereich der Baufinanzierung können Banken eine führende Rolle bei der Unterstützung nachhaltiger Bauvorhaben übernehmen. Dies umfasst die Finanzierung von energieeffizienten Gebäuden, grünen Wohnprojekten und erneuerbaren Energiequellen. Die Verwendung von umweltfreundlichen Baustoffen und nachhaltigen Baupraktiken kann in Finanzierungsrichtlinien integriert werden.
3. Asset Management: Nachhaltigkeit im Asset Management beinhaltet die Integration von ESG-Kriterien bei der Auswahl von Anlagen. Banken können nachhaltige Investmentfonds anbieten, die auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren basieren. Die Förderung von nachhaltigen Anlagemöglichkeiten trägt nicht nur zu einer besseren Umweltbilanz bei, sondern erfüllt auch die steigende Nachfrage nach ethisch vertretbaren Investitionen.
4. Impact Finance & Payment: Im Bereich Impact Finance können Banken gezielt in Projekte investieren, die einen positiven sozialen und ökologischen Einfluss haben. Dies kann von Mikrofinanzierungen für soziale Unternehmen bis zur Finanzierung von erneuerbaren Energieprojekten reichen. Im Zahlungsverkehr können Banken nachhaltige Zahlungslösungen fördern, beispielsweise durch die Unterstützung von umweltfreundlichen Zahlungsoptionen und die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks von Transaktionen
5. Circular Economy
Die Circular Economy, oder Kreislaufwirtschaft, kann einen bedeutenden Beitrag zur Förderung und Unterstützung von Nachhaltigkeit im Finanzsektor leisten. In einer Circular Economy wird der Fokus darauf gelegt, Ressourcen effizient zu nutzen, Abfälle zu minimieren und den Lebenszyklus von Produkten zu verlängern. Im Kontext von Finance bedeutet dies, dass Finanzinstitutionen und Unternehmen ihre Investitionen und Geschäftspraktiken darauf ausrichten, Ressourceneffizienz und Umweltverträglichkeit zu maximieren. Die Integration von Circular Economy-Prinzipien in Finanzstrategien kann die Entwicklung und Finanzierung von nachhaltigen Projekten fördern, die darauf abzielen, den Verbrauch von endlichen Ressourcen zu reduzieren, Abfall zu minimieren und umweltfreundliche Innovationen zu unterstützen. Dieser ganzheitliche Ansatz ermöglicht es Finanzinstituten, nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile zu erzielen, indem sie in zukunftsfähige Projekte investieren und langfristige Wertschöpfung fördern. Durch die Integration von Circular Economy-Prinzipien in finanzielle Entscheidungen können nachhaltige Geschäftsmodelle gefördert und gleichzeitig positive Umweltauswirkungen erzielt werden, was letztendlich zu einer verantwortungsbewussteren und nachhaltigeren Finanzwelt beiträgt.

Christian Adler

Burkhard Balz

Dr. Christian Barthruff

Peter Bofinger

Dr. Michael Böhm

Dr. Robert Bosch

Prof. Jürgen Bott

Susanne Bregy

International Bankers Forum