Frankfurter Finanzplatzgespräche

Eventart:
Präsenzveranstaltung

 

Wettlauf um KI-Nachwuchskräfte

Jobprofile in Banken verändern sich – Bedarf an Training

Börsen-Zeitung, 25.9.2024

fed Frankfurt – Die Rekrutierung von Nachwuchskräften, die sich mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) einfacher tun oder die sogar Erfahrungen in diesem Bereich mitbringen, stellt Ban- ken zusehends vor große Herausforderungen. Denn in Konkurrenz etwa mit Big-Tech-Firmen ist es für Kreditinstitute schwer, sich gegenüber „KI-Natives“ als attraktive Arbeitgeber zu positionie- ren. Darüber waren sich die Experten anlässlich des ersten Frankfurter Finanzplatzgesprächs einig, einer gemein- samen Veranstaltung des Verbands der Auslandsbanken in Deutschland, des International Bankers Forum und der Börsen-Zeitung.
Jungen Arbeitskräften, die direkt von der Universität kommen, falle es oft leichter, Prompts zu verfassen, also die kurzen Anweisungen oder Textfragmente beim Einsatz von künstlicher Intelligenz im Bankenalltag, berichtete Laurens Meulman, Direktor im KI Produktmanagement bei BNY Mellon. Allerdings gab Meulman zu bedenken, dass viele der KI-Talente häufig wenig Erfahrung damit hätten, KI- Lösungen in Prozessketten von Banken zu integrieren. „Die KI-Anwendung löst ja nicht alle Probleme, sondern steht in der Mitte eines Prozesses“, erklärte Meulman.

Markus Bender, Managing Director Financial Services bei Accenture, erinnerte daran, dass künstliche Intelligenz zwar dazu beitragen könne, den Bedarf an Analysten zu verringern, nicht aber generell an Experten innerhalb der Bank, die das Geschaft steuern. KI verändere die Jobprofile innerhalb von Banken, deshalb gewinne das Training der Belegschaft an Bedeutung. Bender unterstrich zudem, dass der Einsatz von KI Investitionen erfordere, ,,und diese Investitionen können sehr groß sein“. Entscheidend sei daher, dass die Führungskrafte in Banken eine klare Priorisierung von Projekten vorgäben. Oft mangele es genau an einem klaren Plan, einer klaren strategischen Linie. 

Vorsprung der Amerikaner 

Meulman berichtete, dass es bei BNY Mellon einen regelmäßigen Austausch der KI-Einheit, dem ,,AI Hub“, mit dem Vor- standchef gebe. Die Unternehmensspitze sei,,mit an Bord“. Allerdings beobachte er regional sehr starke Unterschiede in der Bereitschaft, sich in KI-Projekten zu enga- gieren. In Europa sei sie deutlich geringer ausgepragt als in den USA. Accenture-Ma- nager Bender teilt diese Einschatzung: Vor allem Deutschland sei im Vergleich mit den USA deutlich hinterher.

 

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